Zum Saisonabschluss ging es für unsere zweite Mannschaft zum direkten Abstiegsduell nach Malsch. Mit einem Sieg würden wir die Klasse unabhängig der anderen Ergebnisse halten, bei einer Niederlage hingegen sicher absteigen.
Am dritten Brett setzte Maik Klingert seinen Gegner direkt aus der Eröffnung unter Druck. Alle weißen Figuren kamen gut ins Spiel und der Gegner verlor das Rochaderecht. Maik fand aber nicht den richtigen Punch, um den Vorteil auszunutzen und so konnte sein Gegner die weißen Figuren nach und nach zurückdrängen und seine Stellung konsolidieren. Darauf einigten sich die beiden Spieler in einer ausgeglichenen Stellung, in der noch alles hätte passieren können, auf Remis.
Als nächstes endete die Partie von Lars Warschkow, die einen Schönheitspreis verdient hätte. Sein Gegner baute sich sehr solide, aber etwas passiv auf. Mit den aktiveren Figuren öffnete Lars das Zentrum und suchte nach einem Entscheidungsschlag. Seine Lösung schockierte nicht nur seinen Gegner: Erst zog er seinen Turm auf ein Feld, auf dem er von einem gegnerischen Bauern hätte geschlagen werden können. In der Folge hätte er aber die Dame gewonnen und deswegen ließ sein Gegner den Turm richtigerweise unangetastet stehen. Lars bestand aber auf das Turmopfer und schlug mit ihm in der gegnerischen Königsstellung ein, was seinen Gegner mit einer Ruine als Stellung zurückließ. Nur drei Züge später konnte Lars mit einer schönen Taktik die Dame gewinnen und sein Gegner gab sich geschlagen.
Am 6. Brett traf unsere Nachmeldung Nico König auf die Nachmeldung der SF Malsch und so spielten zwei Spieler mit über 1600 DWZ gegeneinander, die sich bei „normaler“ Mannschaftsaufstellung wohl an einem der ersten Bretter getroffen hätten. Die Partie entwickelte sich in ruhige positionelle Gefilde. Nico öffnete für sich die c-Linie, provozierte dort einen gegnerischen rückständigen Bauern und nahm ihn unter Beschuss. Sein Gegner sah sich zu einer passiven Verteidigung gezwungen und Nico versuchte den Druck zu erhöhen. Wie so oft reichte aber auch diesmal eine Schwäche nicht aus, um zu gewinnen und die Stellung verflachte in ein Turmendspiel, in dem für beide Seiten nichts zu holen war.
An Brett vier versuchte der Malscher Schachfreund direkt aus der Eröffnung den schwachen Punkt auf f7 zu attackieren. Dort gab es aber nichts zu holen und so führte die frühe Aggression lediglich zu ein paar Tempoverlusten. Dies versuchte Anton Rewitzer auszunutzen, in dem er einen Angriff am Königsflügel startete. Im Lauf des Angriffs opferte er einen Bauern, um die h-Linie zu öffnen. Antons Gegner versuchte alle Drohungen auf der h-Linie abzuwehren, dabei kam ihm aber eine Figur abhanden. Darauf tauschte sich eine Menge Material ab und das Endspiel mit Mehrfigur war reine Formsache.
Am ersten Brett unterstützte uns dieses Mal unser ehemalige 1. Vorsitzende Dirk Ripp, um das starke erste Brett der Gastgeber zu neutralisieren. Bereits nach vier Zügen schockierte Dirk seinen Gegner mit einem Remisangebot. Das wurde zwar noch abgelehnt, das Resultat blieb aber das Gleiche und einige Stunden später akzeptierte Dirk dann das Remisangebot seines Gegners in ausgeglichener Stellung.
So lief nur noch die Partie von Vassili Terzis. Im Mittelspiel konnte Vassili einen Bauern gewinnen und versuchte den Mehrbauern im Endspiel zu verwerten. Sein Gegner konnte sich lange wehren, doch irgendwann fand Vassili einen Plan, auf den es keine Antwort mehr gab und der volle Punkt war gesichert.
Mit dem 4,5 : 1,5 Sieg konnten wir in einer Saison, in der wir lange auf dem letzten Platz standen, mit Platz 8 doch noch die Klasse halten. Das feierten wir im Anschluss bei einem gemeinsamen Pizzaessen im Schachclub.
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